Der Bücherschrank am Werderplatz hat eine große Auswahl an Büchern vorzuweisen.

Öffentliche Bücherschränke: Read it if you can

von Jasmin Joas und Tanja Schmith

„Tag und Nacht geöffnet. Ohne Gebühren und Leihfristen. Nehmen Sie einfach ein Buch, das Sie interessiert. Sie können es zurückbringen. Oder behalten. Und ein anderes Buch hineinstellen.“
So wird das Prinzip der öffentlichen Bücherschränke in Karlsruhe beschrieben.

Öffentlicher Bücherschrank am Werderplatz
Öffentlicher Bücherschrank am Werderplatz

Nach der Idee des ‘Actionkünstler-Duos’ Clegg & Guttmann 1991 in Graz wurde kurz danach der erste öffentliche Bücherschrank in Darmstadt eröffnet.
Heute gibt es ihn auch in Karlsruhe – mittlerweile schon an neun Standorten. Die Erfolgsgeschichte beginnt am 11. Dezember 2010 am Werderplatz: Cornelia Holsten spendet der Bürgergesellschaft der Südstadt einen Bücherschrank. Bereits 2011 folgt die zweite öffentliche Freiluftbibliothek am Lidellplatz.
Wie man den Bücherschrank handhabt, ist schnell erklärt: Jeder kann dort alte Bücher hineinstellen und andere Bücher mitnehmen. Die Bücher kann man zurückbringen oder behalten. Der Besucher geht dabei keine Verpflichtungen ein.
Sogenannte Paten betreuen die Bücherschränke und bewahren sie davor, zu verwahrlosen. Es ist ein offenes und flexibles System, das gleichzeitig einen großen Austausch ermöglicht und Anonymität bewahrt.
Durch die rege Nutzung ändert sich der Inhalt des Bücherschrankes ständig, so dass für jeden etwas dabei ist. „Außerdem sind die Bücherschränke ja nicht nur zum Austausch der Bücher da, sondern auch ein Kommunikationsort. Es ist immer was los. Sie regen nicht nur zum Lesen an, sondern sind auch ein Treffpunkt.“, erzählt die Initiatorin Cornelia Holsten.
Das Konzept stößt auf großes Interesse. Inzwischen gibt insgesamt 12 Bücherschränke in Karlsruhe und Umgebung.

 

O-Töne aus Karlsruhe

Interview mit Cornelia Holsten

Cornelia Holsten ist die Initiatorin des ersten Bücherschrankes in Karlsruhe und Vorsitzende der Bürgerstiftung Karlsruhe. Inzwischen hat sie drei Bücherschränke gespendet: Für den Werderplatz in der Südstadt, den Lidellplatz in der Innenstadt-Ost und den Ostendorfplatz in Rüppurr.

Sei-haltbar.de: Wie erklären Sie sich, dass die Bücherschränke so beliebt sind? Gerade in der Zeit von E-Books und Smartphones, wo man seine Bücher auch schnell über das Internet kaufen kann?

Cornelia Holsten: Zu den Bücherschränken kann man Tag und Nacht gehen. Man muss keine Postlieferungen abwarten, muss nichts verpacken und hat keine Wartezeit. Man schaut sich einfach vor Ort an, was da ist. Die Bücher stehen dort nicht lange, zumindest nicht die interessanten Bücher, da findet man ständig etwas Neues…

„Der Bücherschrank wird wirklich geliebt.“ – Cornelia Holsten

Zum vollständigem Interview und der Liste der öffentlichen Bücherschränke kommt ihr hier

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